Semantic CorA: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. August 2014, 11:40 Uhr
Projekt Semantic CorA Virtuelle Forschungsumgebung für die Historische Bildungsforschung mit Semantischer Wiki-Technologie (Semantic MediaWiki for Collaborative Corpora Analysis: Semantic CorA) | |
Zeitraum: | 04/2011 bis 10/2014 |
Beteiligt: | Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Göttingen |
gefördert von: | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Website: | Projekt-Webseiten |
Ziel des Projekts „Virtuelle Forschungsumgebung für die Historische Bildungsforschung mit Semantischer Wiki-Technologie (Semantic MediaWiki for Collaborative Corpora Analysis: Semantic CorA)“ ist die Entwicklung einer virtuellen Forschungsumgebung (VFU) auf Basis von Semantic MediaWiki (SMW) für die kollaborative Analyse von umfangreichen digitalisierten Textkorpora und deren exemplarische nachhaltige Einbettung in die Fachcommunity der Historischen Bildungsforschung. Zudem wird eine mögliche Nachnutzung der Anreicherungs- und Analysearbeiten der Forscher sowie langfristig eine infrastrukturelle Distribution der VFU (Semantic CorA) in andere Disziplinen mit Community-Building angestrebt.
Hintergrund
In dem Projekt1 wird eine virtuelle Forschungsumgebung (VFU) entwickelt, die auf semantischer Wiki-
Technologie basiert und darauf abzielt, das kollaborative Annotieren und Analysieren von Forschungs-
daten
speziell in den Sozial- und Geisteswissenschaften zu unterstützen. Die Forschungsumgebung
baut auf der freiverfügbaren MediaWiki-Software2 auf, die durch die Verwendung bei der
Online-Enzyklopädie Wikipedia weitbekannt ist und bereits die Potenziale für kollaborative Textarbeiten
– wie bspw. Diskussion und Versionenkontrolle – beispielhaft darstellt. Um darüber hinaus Forschungsdaten
bearbeiten und feingliedrig beschreiben, in Relation zu Entitäten setzen und in der Analyse
befragen zu können, wird zusätzlich die Software-Erweiterung Semantic MediaWiki (SMW)3
verwendet, wobei für konkrete Forschungsbedarfe eigene SMW-Erweiterungen entwickelt werden
(u.a. Lexikaimport-, Annotations-, Analysetool). Dadurch können mit der VFU potenziell sämtliche
Interaktionen mit Forschungsdaten protokolliert, über Verlinkungen und Beschreibungen kontextualisiert
und im Semantic Web Standard RDF exportiert werden. Dabei werden die Interaktionen der ForscherInnen
bereits auf einer semantischen Plattform ausgeführt und müssen nicht im Nachhinein aufwendig
zur Dokumentation und zur Teilung mit ForscherkollegInnen in eine Semantik übertragen
werden. Ergebnisse von Digitalisierungsprojekten können somit in Form von Primärdaten in den fachlichen
Diskurs eingebracht werden, wobei durch die direkte semantische Verlinkung der Digitalisate
mit konkreten Forschungsinteraktionen Mehrwerte einer wissenschaftlichen Wertschöpfungskette
generiert und in gebündelter Form nachgenutzt werden können. Die ForscherInnen selbst erhalten
zusätzlich zur räumlich verteilten Kollaboration die Möglichkeiten der Kombination von quantitativen
und qualitativen Verfahren sowie der Visualisierung von Analyseergebnissen in einer integrierten
Forschungsumgebung ohne Reibungsverluste zwischen unterschiedlichen Werkzeugen.
Die Virtuelle Forschungsumgebung SMW-CorA wird in einem ersten Schritt exemplarisch in der Historischen
Bildungsforschung unter Verwendung digitalisierter Nachschlagewerke der Scripta Paedagogica
Online (SPO) der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) 4 in einem partizipatorischen
Verfahren mit konkreten Forschungsprojekten realisiert. Dabei wurden über 20 Lexika mit
knapp 22.000 Artikeln mit ihren bibliographischen Daten und ihren Digitalisaten automatisch integriert,
wobei ForscherInnen relevante Metadaten von weiteren 60 Lexika manuell integrierten.5 In
einem zweiten Schritt, der in der gegenwärtigen zweiten Förderphase fokussiert wird, werden die bisherigen
Entwicklungen in einem weiteren Forschungsprojekt über Schulkulturen in den 1950er und
1960er Jahren (DFG-finanziert) an einem neuen Korpus mit digitalisierten Schülerzeitungen geprüft
sowie darüber hinaus die Bandbreite an Forschungsdatentypen exemplarisch erweitert.