RADAR: Unterschied zwischen den Versionen

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= '''RADAR''' Projekt – Research Data Repositorium =
'''RADAR – Research Data Repository'''


Das Projekt [http://www.radar-projekt.org RADAR] hat zum Ziel, ein generisches Datenrepositorium als Dienstleistung für wissenschaftliche Spezialgebiete (‚small sciences’) zu etablieren und zum Ausbau der nationalen und internationalen Informationsinfrastruktur beizutragen.
RADAR ist ein disziplinübergreifendes [[Repositorium|Datenrepositorium]] zur Archivierung und Veröffentlichung von Forschungsdaten aus abgeschlossenen wissenschaftlichen Studien und Projekten. Im Fokus stehen Forschungsdaten aus Fächern, in denen noch keine eigenen, disziplinspezifischen Infrastrukturen für das Forschungsdatenmanagement existieren.  


== Projektbeschreibung ==
RADAR wurde im Rahmen eines DFG-Projekts (Projektnummer [https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/237143194 237143194], 2013-2016) unter dem Motto „Aus der Community – für die Community“ durch ein interdisziplinäres Konsortium entwickelt, das sowohl Infrastruktureinrichtungen als auch Vertreterinnen und Vertreter naturwissenschaftlicher Fachcommunitys umfasste.
Digitale Daten bilden zunehmend die Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Deren Publikation, nachhaltige Bewahrung und Verfügbarkeit für künftige Forschergenerationen muss im Rahmen guter wissenschaftlicher Praxis sichergestellt werden. Zu diesem Zweck hat sich das DFG-geförderte Projekt RADAR '''R'''ese'''a'''rch '''Da'''ta '''R'''epositorium – zum Ziel gesetzt eine generische Forschungsdateninfrastruktur für die Archivierung und Publikation von Forschungsdaten zu etablieren und somit das in vielen wissenschaftlichen Disziplinen noch fehlende Forschungsdatenmanagement zu unterstützen.


Seit März 2017 wird RADAR als Cloud-Dienst von [https://www.fiz-karlsruhe.de/de FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur] betrieben. Der Service zielt insbesondere auf das institutionelle Forschungsdatenmanagement (FDM) an öffentlich geförderten Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland. Nach Abschluss eines Vertrags mit FIZ Karlsruhe liegen die Verwaltung der RADAR-Arbeitsumgebung sowie die finale Kuratierung der Forschungsdaten ganz in der Verantwortung der nutzenden Institution. Einrichtungen können Forscherinnen und Forschern voneinander getrennte Arbeitsbereiche einrichten. Dort können diese ihre Daten für die Archivierung oder Publikation organisieren, mit Metadaten erschließen und mit einer passenden Lizenz versehen. Bei Bedarf können sie externen Gutachterinnen und Gutachtern im Rahmen eines Peer Reviews schon vor der Veröffentlichung einfach Zugriff auf die Daten geben. Für die nutzenden Einrichtungen stehen unter anderem eine delegierte Rechte- und Rollenvergabe, Branding-Optionen, umfangreiche Statistiken und konfigurierbare Nutzungsgrenzen zur Kostenkontrolle zur Verfügung. Neben der über das Web angebotenen Benutzungsoberfläche erlaubt RADAR auch die Verwendung einer Programmierschnittstelle (API), so dass nutzende Einrichtungen den Dienst in eigene Angebote und Workflows einbinden können.


Das RADAR-Projekt richtet sich an Wissenschaftler (z.B. in Projekten) und Institutionen
RADAR ist in drei [https://radar.products.fiz-karlsruhe.de/de/radarvariants/betriebsvarianten Betriebsvarianten] verfügbar, je nach institutionellen Bedürfnissen, technischen Ressourcen und gewünschter Integrationstiefe: RADAR Cloud, RADAR Hybrid oder RADAR Local. Während RADAR Cloud keinerlei technische Infrastruktur bei nutzenden Einrichtungen voraussetzt, können in den Varianten RADAR Hybrid und RADAR Local eigene IT-Ressourcen in RADAR eingebunden werden.
(z.B. Bibliotheken). Angeboten wird ein zweistufiges Dienstleistungsmodell:


a) ein disziplinübergreifendes Einstiegsangebot zur formatunabhängigen Datenarchivierung mit minimalem Metadatensatz und
Weiterhin bietet [https://www.fiz-karlsruhe.de/de/forschung/nationale-forschungsdateninfrastruktur-nfdi FIZ Karlsruhe als Akteur in der NFDI] ([[Nationale Forschungsdateninfrastruktur - NFDI|Nationale Forschungsdateninfrastruktur]]) für Forscherinnen und Forscher aus folgenden Fachcommunitys leistungsstarke Services zur einfachen Publikation ihrer Forschungsdaten:


b) ein erweitertes Angebot mit Datenpublikation, [http://www.tib-hannover.de/de/dienstleistungen/doi-service/ DOI-Vergabe], integrierter Archivierung und die Datenauffindbarkeit über nationale und internationale Fachportale (z.B. [https://getinfo.de/ GetInfo])
   • [https://radar4chem.radar-service.eu/ RADAR4Chem] für den Bereich Chemie


Damit erlaubt RADAR eine temporäre (z.B. 10 Jahre nach DFG Empfehlung) oder – im Falle einer Datenpublikation – zeitlich unbegrenzte Datenarchivierung.
   • [https://radar4culture.radar-service.eu/ RADAR4Culture] für Fachcommunitys im Bereich des Kulturellen Erbes (Architektur-, Kunst-, Musik-, Theater-, Tanz-, Film- und Medienwissenschaften)


 
Diese Angebote basieren auf dem generischen Repository RADAR und ergänzen das bereits existierende Portfolio an Fachrepositorys in den jeweiligen Communitys. Forschende der genannten Disziplinen können die Publikationsservices kostenfrei und unabhängig von ihrer institutionellen Zugehörigkeit nutzen. FIZ Karlsruhe ist offen für die Kontaktaufnahme durch andere NFDI-Konsortien, die an vergleichbaren Publikations-Services interessiert sind.
Das Einstiegsangebot mit einer formatunabhängigen Archivierung richtet sich dabei vor allem an Wissenschaftler, die Forschungsanträge stellen und mit RADAR die Möglichkeit zur Archivierung ihrer Daten gemäß von vorgegebenen Haltefristen haben. Als Zielgruppen des erweiterten Angebots sind alle Forscher (auch aus der Industrie) zu sehen, die an der dauerhaften Nachnutzung, Zitierbarkeit und Auffindbarkeit ihrer Daten interessiert sind. Thematisch legt RADAR den Schwerpunkt auf die ‚small sciences’, in denen Forschungsdateninfrastrukturen meist noch fehlen; damit soll eine mögliche Konkurrenz zu fachspezifischen Archiven vermieden werden. Vielmehr soll mit RADAR ein Baustein zum Ausbau der nationalen und internationalen Informationsinfrastruktur geschaffen werden, dessen Dienstleistungen sich über Schnittstellen in Angebote Dritter (z.B. externe Datenzentren, Fachgesellschaften und Verlagen) integrieren lassen.
 
 
Mit einem angestrebten Geschäftsmodell mit Einmalzahlungen in Abhängigkeit von Datenumfang und Haltefristen soll weiterhin die Voraussetzung für einen nachhaltigen Betrieb des Datenarchivs geschaffen werden. RADAR hat hier zum Ziel, Forschern und Institutionen ein Werkzeug in die Hand zu geben, das die Beantragung von Geldern für eine nachhaltige Datenarchivierung ermöglicht (z.B. im Rahmen von Drittmittelanträgen).
Zur Umsetzung des RADAR-Projekts hat sich ein interdisziplinäres Projektteam aus den Informations- und Naturwissenschaften zusammengefunden, das durch folgende Kooperationspartner vertreten wird: das Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ([http://www.fiz-karlsruhe.com/ FIZ]) Karlsruhe, das Steinbuch Centre for Computing ([http://www.scc.kit.edu/ SCC]) des Karlsruher Instituts für Technologie ([http://www.kit.edu/ KIT]), die Ludwig-Maximilians-Universität München ([http://www.cup.lmu.de/ LMU]) mit der Fakultät für Chemie und Pharmazie, das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie ([http://www.ipb-halle.de/ IPB]) und die Technische Informationsbibliothek ([http://www.tib-hannover.de TIB]).
 
Das Projekt wird im Zeitraum 2013-2015 im Programm Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) zur [http://dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/archiv/2013/info_wissenschaft_13_11/index.html Neuausrichtung überregionaler Informationsservices] von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ([http://dfg.de/ DFG]) gefördert.


== Weitere Informationen ==
== Weitere Informationen ==
[http://www.radar-projekt.org http://www.radar-projekt.org]
• Razum M, Neumann J, Hahn M (2014) RADAR – Ein Forschungsdaten-Repositorium als Dienstleistung für die Wissenschaft. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 61(1):18-27. doi: [http://dx.doi.org/10.3196/186429501461150 10.3196/186429501461150]
• Engel T (2014) Forschungsdaten sichern. In: GDCh Nachrichten aus der Chemie, Zeitschrift der Gesellschaft deutscher Chemiker, 62(1):47. https://www.gdch.de/publikationen/nachrichten-aus-der-chemie/62-jahrgang-2014.html


* [https://www.radar-service.eu/ RADAR Cloud Portal]
* [https://radar.products.fiz-karlsruhe.de/ RADAR Website]
* [http://doi.org/10.17616/R3ZX96 re3Data Listung]
* [https://doi.org/10.25504/FAIRsharing.601a27 FAIRsharing Listung]
* [https://radar4chem.radar-service.eu/ RADAR4Chem]
* [https://radar4culture.radar-service.eu/ RADAR4Culture]


[[Kategorie:Projekte]]
[[Kategorie:Projekte]]
[[Category:Data Publishing]]
[[Category:Data Publishing]]
[[Category:Data Management]]
[[Category:Data Management]]

Aktuelle Version vom 26. Juli 2024, 14:49 Uhr

RADAR – Research Data Repository

RADAR ist ein disziplinübergreifendes Datenrepositorium zur Archivierung und Veröffentlichung von Forschungsdaten aus abgeschlossenen wissenschaftlichen Studien und Projekten. Im Fokus stehen Forschungsdaten aus Fächern, in denen noch keine eigenen, disziplinspezifischen Infrastrukturen für das Forschungsdatenmanagement existieren.

RADAR wurde im Rahmen eines DFG-Projekts (Projektnummer 237143194, 2013-2016) unter dem Motto „Aus der Community – für die Community“ durch ein interdisziplinäres Konsortium entwickelt, das sowohl Infrastruktureinrichtungen als auch Vertreterinnen und Vertreter naturwissenschaftlicher Fachcommunitys umfasste.

Seit März 2017 wird RADAR als Cloud-Dienst von FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur betrieben. Der Service zielt insbesondere auf das institutionelle Forschungsdatenmanagement (FDM) an öffentlich geförderten Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland. Nach Abschluss eines Vertrags mit FIZ Karlsruhe liegen die Verwaltung der RADAR-Arbeitsumgebung sowie die finale Kuratierung der Forschungsdaten ganz in der Verantwortung der nutzenden Institution. Einrichtungen können Forscherinnen und Forschern voneinander getrennte Arbeitsbereiche einrichten. Dort können diese ihre Daten für die Archivierung oder Publikation organisieren, mit Metadaten erschließen und mit einer passenden Lizenz versehen. Bei Bedarf können sie externen Gutachterinnen und Gutachtern im Rahmen eines Peer Reviews schon vor der Veröffentlichung einfach Zugriff auf die Daten geben. Für die nutzenden Einrichtungen stehen unter anderem eine delegierte Rechte- und Rollenvergabe, Branding-Optionen, umfangreiche Statistiken und konfigurierbare Nutzungsgrenzen zur Kostenkontrolle zur Verfügung. Neben der über das Web angebotenen Benutzungsoberfläche erlaubt RADAR auch die Verwendung einer Programmierschnittstelle (API), so dass nutzende Einrichtungen den Dienst in eigene Angebote und Workflows einbinden können.

RADAR ist in drei Betriebsvarianten verfügbar, je nach institutionellen Bedürfnissen, technischen Ressourcen und gewünschter Integrationstiefe: RADAR Cloud, RADAR Hybrid oder RADAR Local. Während RADAR Cloud keinerlei technische Infrastruktur bei nutzenden Einrichtungen voraussetzt, können in den Varianten RADAR Hybrid und RADAR Local eigene IT-Ressourcen in RADAR eingebunden werden.

Weiterhin bietet FIZ Karlsruhe als Akteur in der NFDI (Nationale Forschungsdateninfrastruktur) für Forscherinnen und Forscher aus folgenden Fachcommunitys leistungsstarke Services zur einfachen Publikation ihrer Forschungsdaten:

   • RADAR4Chem für den Bereich Chemie

   • RADAR4Culture für Fachcommunitys im Bereich des Kulturellen Erbes (Architektur-, Kunst-, Musik-, Theater-, Tanz-, Film- und Medienwissenschaften)

Diese Angebote basieren auf dem generischen Repository RADAR und ergänzen das bereits existierende Portfolio an Fachrepositorys in den jeweiligen Communitys. Forschende der genannten Disziplinen können die Publikationsservices kostenfrei und unabhängig von ihrer institutionellen Zugehörigkeit nutzen. FIZ Karlsruhe ist offen für die Kontaktaufnahme durch andere NFDI-Konsortien, die an vergleichbaren Publikations-Services interessiert sind.

Weitere Informationen