Das Deutsche Textarchiv: Unterschied zwischen den Versionen
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==Projektbeschreibung== | ==Projektbeschreibung== | ||
Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und an der Berlin- Brandenburgischen | === Ziel === | ||
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Akademie der Wissenschaften (BBAW) beheimateten Projekts Deutsches Textarchiv (DTA) ist | Akademie der Wissenschaften (BBAW) beheimateten Projekts Deutsches Textarchiv (DTA) ist | ||
es, einen disziplinenübergreifenden Bestand deutschsprachiger Texte vom Beginn des 17. bis zum | es, einen disziplinenübergreifenden Bestand deutschsprachiger Texte vom Beginn des 17. bis zum | ||
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Volltextkorpus im Internet bereitzustellen. Alle Volltexte des DTA sind einheitlich in dem anhand | Volltextkorpus im Internet bereitzustellen. Alle Volltexte des DTA sind einheitlich in dem anhand | ||
der TEI P5 entwickelten DTA-Basisformat (DTABf) annotiert und schreibweisentolerant abfragbar | der TEI P5 entwickelten DTA-Basisformat (DTABf) annotiert und schreibweisentolerant abfragbar | ||
( | (CAB). Das DTA-Basisformat wird als „Best-Practice“-Format für historische geschriebene | ||
Korpora im CLARIN-D-Infrastrukturprojekt (vgl. | Korpora im [[Clarin-D|CLARIN-D]]-Infrastrukturprojekt empfohlen (vgl. CLARIN-D-Benutzerhandbuch). | ||
=== Vorgehen === | |||
Um den historischen Sprachstand möglichst genau abzubilden, werden als Vorlage für die Digitalisierung | Um den historischen Sprachstand möglichst genau abzubilden, werden als Vorlage für die Digitalisierung | ||
in der Regel die ersten selbstständigen Ausgaben der jeweiligen Werke zugrunde gelegt. | in der Regel die ersten selbstständigen Ausgaben der jeweiligen Werke zugrunde gelegt. | ||
Die Volltexterfassung erfolgt vorlagengetreu und unter Verzicht auf textkritische Eingriffe und | Die Volltexterfassung erfolgt vorlagengetreu und unter Verzicht auf textkritische Eingriffe und | ||
Kommentierungen. Hierzu werden die Texte in einem standardisierten Prozess größtenteils manuell | Kommentierungen. Hierzu werden die Texte in einem standardisierten Prozess größtenteils manuell | ||
(im Double Keying- Verfahren) erfasst. Dies ist aufgrund der Textvorlagen, die überwiegend in | (im Double Keying-Verfahren) erfasst. Dies ist aufgrund der Textvorlagen, die überwiegend in | ||
Fraktur vorliegen, bedeutend zuverlässiger als eine Texterfassung durch OCR; jedoch wurden etwa | Fraktur vorliegen, bedeutend zuverlässiger als eine Texterfassung durch OCR; jedoch wurden etwa | ||
200 vergleichsweise einfach strukturierte Werke aus dem Zeitraum 1780–1900 wurden per OCR | 200 vergleichsweise einfach strukturierte Werke aus dem Zeitraum 1780–1900 wurden per OCR, | ||
mit anschließender manueller Nachkontrolle, erfasst. | mit anschließender, intensiver manueller Nachkontrolle, erfasst. Sämtliche Korpustexte werden | ||
vollautomatisch linguistisch erschlossen (u. a. Tokenisierung, Lemmatisierung, POS-Tagging, | |||
Abbildung historischer Schreibweisen auf heutige Orthographie) | |||
=== Bestand und Integration externer Texte === | |||
Hinsichtlich der Entstehungszeit der für das DTA erfassten Texte sowie in Bezug auf die dabei berücksichtigten | Hinsichtlich der Entstehungszeit der für das DTA erfassten Texte sowie in Bezug auf die dabei berücksichtigten | ||
Textsorten wird eine größtmögliche Ausgewogenheit angestrebt. Derzeit (Stand | Textsorten wird eine größtmögliche Ausgewogenheit angestrebt. Derzeit (Stand 11. August 2014) | ||
stehen auf der Webseite des DTA 1321 Werke im Umfang von etwa 425000 digitalisierten Seiten | |||
digitalisierten Seiten als elektronische Volltexte und digitale Faksimiles zur Verfügung (Umfang: | als elektronische Volltexte und digitale Faksimiles zur Verfügung (Umfang: ca. 100 Millionen Textwörter | ||
ca. 100 Millionen | bzw. etwa 1 Milliarde Zeichen). Mit einem Umfang von mehr 1.300 Texten des 17.–19. Jahrhunderts | ||
1.300 Texten des 17.–19. Jahrhunderts entsteht mit dem Deutschen Textarchiv ein großes historisches | entsteht mit dem Deutschen Textarchiv ein großes historisches TEI-kodiertes Kernkorpus deutschsprachiger Texte. | ||
TEI- kodiertes Kernkorpus deutschsprachiger Texte. Der Kernbestand wird über Kooperationen | Der Kernbestand wird über [http://www.deutschestextarchiv.de/doku/kooperationen Kooperationen] und die | ||
und die Integration externer Texte systematisch | [http://www.deutschestextarchiv.de/clarin_kupro Integration externer Texte] systematisch erweitert | ||
(im Rahmen des DTA-Erweiterungsmoduls [DTAE]); die Qualitätssicherung erfolgt auf der webbasierten, | |||
erfolgt auf der webbasierten, kollaborativen Plattform [DTAQ]). Derzeit betrifft dies einen Gesamtbestand | kollaborativen Plattform [DTAQ]). Derzeit betrifft dies einen Gesamtbestand von etwa 120 Millionen Tokens. | ||
von etwa 120 Millionen Tokens. Alle Texte der kooperierenden Partner werden | |||
ebenfalls im | === Ausblick === | ||
Alle Texte der kooperierenden Partner werden ebenfalls im [DTABf] zur Verfügung gestellt und können somit interoperabel | |||
als Forschungsdaten verwendet werden. Die Korpora des Deutschen Textarchivs sollen insgesamt den Grundstock für ein | |||
zu erarbeitendes umfassendes historisches Referenzkorpus des Neuhochdeutschen bilden. | zu erarbeitendes umfassendes historisches Referenzkorpus des Neuhochdeutschen bilden. | ||
== Zugang zu den vom DTA bereitgestellten Forschungsdaten (Metadaten und Texte) == | |||
* Download des Gesamtkorpus und ausgewählter Pakete in TEI/P5-XML [DTABf]: http://www.deutschestextarchiv.de/download<br/> | |||
* APIs für Feeds und OAI-PMH Harvest: http://www.deutschestextarchiv.de/api | |||
=== Fakten zum Deutschen Textarchiv === | |||
* Zeitraum: 1600-~1900 (Geschriebene Korpora) | |||
* Umfang Kernkorpus: ca. 100 Millionen Tokens | |||
* Umfang Ergänzungskorpora: ca. 120 Millionen Tokens (Stand: Juli 2014) | |||
* Kooperationen: http://www.deutschestextarchiv.de/doku/kooperationen | |||
* DFG-gefördert: seit 2007 | |||
* Antragsteller: Wolfgang Klein, Martin Grötschel, Manfred Bierwisch | |||
* Arbeitsstellenleiter: Alexander Geyken | |||
=== Team === | |||
*Adrien Barbaresi (Computerlinguistik) | |||
*Matthias Boenig (geb. Schulz) (Koordination) | |||
*Susanne Haaf (Koordination) | |||
*Dr. Bryan Jurish (Computerlinguistik) | |||
*Christian Thomas (Koordination) | |||
*Frank Wiegand (Software-Entwicklung und Webapplikation) | |||
*Kai Zimmer (Systemadministration) | |||
Weitere Informationen | == Weitere Informationen == | ||
* [DTA]: http://www.deutschestextarchiv.de | |||
* [DTAQ]: Verteilte web-basierte Korrekurumgebung: http://www.deutschestextarchiv.de/dtaq | |||
Abbildung einer historischen Schreibung auf die heutige Orthographie realisiert: | * [DTAE]: DTA-Erweiterungen: http://www.deutschestextarchiv.de/dtae | ||
http://www.deutschestextarchiv.de/doku/software#cab bzw. | * [DTABf]: DTA-Basisformat (DTABf): http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat (Interoperables TEI-P5-Format) | ||
http://www.deutschestextarchiv.de/demo/cab/ | * [CAB]: Cascaded Analysis Broker, unter anderem für schreibweisentolerante Suche: Informationen zum Programm CAB, welches die Abbildung einer historischen Schreibung auf die heutige Orthographie realisiert: | ||
** http://www.deutschestextarchiv.de/doku/software#cab bzw. | |||
** Online-Demo: http://www.deutschestextarchiv.de/demo/cab/ | |||
* Veröffentlichungen: http://www.deutschestextarchiv.de/doku/publikationen | |||
[CLARIN Benutzerhandbuch] http://clarin-d.de/en/language-resources/userguide.html | * [CLARIN Benutzerhandbuch] http://clarin-d.de/en/language-resources/userguide.html | ||
[[Kategorie:Projekte]] | [[Kategorie:Projekte]] |
Aktuelle Version vom 11. Mai 2015, 13:46 Uhr
Projekt Das Deutsche Textarchiv Das Deutsche Textarchiv (DTA) | |
Zeitraum: | 2007 bis 2014/2015 |
Beteiligt: | Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) |
gefördert von: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Website: | Projekt-Webseiten |
Projektbeschreibung
Ziel
Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) beheimateten Projekts Deutsches Textarchiv (DTA) ist es, einen disziplinenübergreifenden Bestand deutschsprachiger Texte vom Beginn des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nach den Erstausgaben zu digitalisieren und als linguistisch annotiertes Volltextkorpus im Internet bereitzustellen. Alle Volltexte des DTA sind einheitlich in dem anhand der TEI P5 entwickelten DTA-Basisformat (DTABf) annotiert und schreibweisentolerant abfragbar (CAB). Das DTA-Basisformat wird als „Best-Practice“-Format für historische geschriebene Korpora im CLARIN-D-Infrastrukturprojekt empfohlen (vgl. CLARIN-D-Benutzerhandbuch).
Vorgehen
Um den historischen Sprachstand möglichst genau abzubilden, werden als Vorlage für die Digitalisierung in der Regel die ersten selbstständigen Ausgaben der jeweiligen Werke zugrunde gelegt. Die Volltexterfassung erfolgt vorlagengetreu und unter Verzicht auf textkritische Eingriffe und Kommentierungen. Hierzu werden die Texte in einem standardisierten Prozess größtenteils manuell (im Double Keying-Verfahren) erfasst. Dies ist aufgrund der Textvorlagen, die überwiegend in Fraktur vorliegen, bedeutend zuverlässiger als eine Texterfassung durch OCR; jedoch wurden etwa 200 vergleichsweise einfach strukturierte Werke aus dem Zeitraum 1780–1900 wurden per OCR, mit anschließender, intensiver manueller Nachkontrolle, erfasst. Sämtliche Korpustexte werden vollautomatisch linguistisch erschlossen (u. a. Tokenisierung, Lemmatisierung, POS-Tagging, Abbildung historischer Schreibweisen auf heutige Orthographie)
Bestand und Integration externer Texte
Hinsichtlich der Entstehungszeit der für das DTA erfassten Texte sowie in Bezug auf die dabei berücksichtigten Textsorten wird eine größtmögliche Ausgewogenheit angestrebt. Derzeit (Stand 11. August 2014) stehen auf der Webseite des DTA 1321 Werke im Umfang von etwa 425000 digitalisierten Seiten als elektronische Volltexte und digitale Faksimiles zur Verfügung (Umfang: ca. 100 Millionen Textwörter bzw. etwa 1 Milliarde Zeichen). Mit einem Umfang von mehr 1.300 Texten des 17.–19. Jahrhunderts entsteht mit dem Deutschen Textarchiv ein großes historisches TEI-kodiertes Kernkorpus deutschsprachiger Texte. Der Kernbestand wird über Kooperationen und die Integration externer Texte systematisch erweitert (im Rahmen des DTA-Erweiterungsmoduls [DTAE]); die Qualitätssicherung erfolgt auf der webbasierten, kollaborativen Plattform [DTAQ]). Derzeit betrifft dies einen Gesamtbestand von etwa 120 Millionen Tokens.
Ausblick
Alle Texte der kooperierenden Partner werden ebenfalls im [DTABf] zur Verfügung gestellt und können somit interoperabel als Forschungsdaten verwendet werden. Die Korpora des Deutschen Textarchivs sollen insgesamt den Grundstock für ein zu erarbeitendes umfassendes historisches Referenzkorpus des Neuhochdeutschen bilden.
Zugang zu den vom DTA bereitgestellten Forschungsdaten (Metadaten und Texte)
- Download des Gesamtkorpus und ausgewählter Pakete in TEI/P5-XML [DTABf]: http://www.deutschestextarchiv.de/download
- APIs für Feeds und OAI-PMH Harvest: http://www.deutschestextarchiv.de/api
Fakten zum Deutschen Textarchiv
- Zeitraum: 1600-~1900 (Geschriebene Korpora)
- Umfang Kernkorpus: ca. 100 Millionen Tokens
- Umfang Ergänzungskorpora: ca. 120 Millionen Tokens (Stand: Juli 2014)
- Kooperationen: http://www.deutschestextarchiv.de/doku/kooperationen
- DFG-gefördert: seit 2007
- Antragsteller: Wolfgang Klein, Martin Grötschel, Manfred Bierwisch
- Arbeitsstellenleiter: Alexander Geyken
Team
- Adrien Barbaresi (Computerlinguistik)
- Matthias Boenig (geb. Schulz) (Koordination)
- Susanne Haaf (Koordination)
- Dr. Bryan Jurish (Computerlinguistik)
- Christian Thomas (Koordination)
- Frank Wiegand (Software-Entwicklung und Webapplikation)
- Kai Zimmer (Systemadministration)
Weitere Informationen
- [DTA]: http://www.deutschestextarchiv.de
- [DTAQ]: Verteilte web-basierte Korrekurumgebung: http://www.deutschestextarchiv.de/dtaq
- [DTAE]: DTA-Erweiterungen: http://www.deutschestextarchiv.de/dtae
- [DTABf]: DTA-Basisformat (DTABf): http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat (Interoperables TEI-P5-Format)
- [CAB]: Cascaded Analysis Broker, unter anderem für schreibweisentolerante Suche: Informationen zum Programm CAB, welches die Abbildung einer historischen Schreibung auf die heutige Orthographie realisiert:
- Veröffentlichungen: http://www.deutschestextarchiv.de/doku/publikationen
- [CLARIN Benutzerhandbuch] http://clarin-d.de/en/language-resources/userguide.html