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Moderne Forschung beruht in zunehmendem Maße auf digitalen Forschungsdaten. Das Spektrum reicht von Messwerten, die einzeln im Rahmen wissenschaftlicher Feldarbeit erhoben und in Tabellenkalkulationen eingegeben werden, über semantisch ausgezeichnete Textkorpora bis hin zu der massiven Datenproduktion von Großforschungsinstrumenten wie den neusten Sequenzierern, Teleskopen oder Teilchenbeschleunigern. Allen Arten von Forschungsdaten ist gemeinsam, dass sie mit hohem Aufwand und Kosten hergestellt werden und nicht unkontrolliert verloren gehen sollen. Wichtig ist aber nicht nur, dass die Speicherung der Daten fehlerfrei passiert. Auch die Dokumentation der Daten, die sorgfältige Auswahl der Formate und viele weitere Aufgaben sind unverzichtbar, damit die Daten sowohl technisch als auch inhaltlich verstehbar und nutzbar bleiben.
[[Category: Data Management]]
Moderne Forschung beruht in zunehmendem Maße auf digitalen [[Forschungsdaten]]. Das Spektrum reicht von Messwerten, die einzeln im Rahmen wissenschaftlicher Feldarbeit erhoben und in Tabellenkalkulationen eingegeben werden, über semantisch ausgezeichnete Textkorpora bis hin zu der massiven Datenproduktion von Großforschungsinstrumenten wie den neusten Sequenzierern, Teleskopen oder Teilchenbeschleunigern. Allen Arten von Forschungsdaten ist gemeinsam, dass sie mit hohem Aufwand und Kosten hergestellt werden und nicht unkontrolliert verloren gehen sollen. Wichtig ist aber nicht nur, dass die [[Datensicherung|Speicherung der Daten]] fehlerfrei passiert. Auch die Dokumentation der Daten, die sorgfältige Auswahl der [[Dateiformat|Formate]] und viele weitere Aufgaben sind unverzichtbar, damit die Daten sowohl technisch als auch inhaltlich verstehbar und nutzbar bleiben.


Im Allgemeinen lassen sich folgende Gründe für die Notwendigkeit von Forschungsdatenmanagement aufführen:


Als Arbeitskopie für die unmittelbare Forschung durch die Forschenden: Insbesondere in Forschungsgruppen müssen einige Standards festgelegt werden, damit die Daten von allen Beteiligten effizient genutzt werden können.
Im Allgemeinen lassen sich folgende Gründe für die Notwendigkeit von [[Forschungsdatenmanagement]] aufführen:
Die Nachnutzung der Forschungsdaten durch andere Wissenschaftler: Forschungsdaten haben oftmals einen bleibenden Wert und können die Grundlage der Forschung für Vorhaben außerhalb des ursprünglichen Erzeugungskontextes bilden. Es gibt einen zunehmenden Trend zur Publikation und Zitation von Forschungsdaten als eigenständigem wissenschaftlichen Werk.
 
Die Dokumentation der korrekten wissenschaftlichen Arbeit entsprechend allgemeiner oder fachspezifischer Auflagen: Die Aufbewahrung von Forschungsdaten, die einer Publikation zugrunde liegen, ist in den 90er Jahren von der DFG als Teil der “guten wissenschaftlichen Praxis” festgeschrieben worden. Insbesondere in der Medizin gibt es eine Reihe von gesetzlichen Auflagen, die im Umgang mit Forschungsdaten beachtet werden müssen.
* Als Arbeitskopie für die unmittelbare Forschung durch die Forschenden: Insbesondere in Forschungsgruppen müssen einige Standards festgelegt werden, damit die Daten von allen Beteiligten effizient genutzt werden können.
Das Hinterlegen der Forschungsdaten, um darauf basierende Entscheidungen und Prozesse nachvollziehen zu können: In zunehmendem Maße beruhen z.B. politische Entscheidungen auf Expertenwissen und Forschungsdaten. Um die Verantwortung für diese Entscheidungen nachvollziehbar zu machen, müssen auch die zugrundeliegenden Forschungsdaten aufbewahrt werden.
 
* Die Nachnutzung der Forschungsdaten durch andere Wissenschaftler: Forschungsdaten haben oftmals einen bleibenden Wert und können die Grundlage der Forschung für Vorhaben außerhalb des ursprünglichen Erzeugungskontextes bilden. Es gibt einen zunehmenden Trend zur [[Datenpublikation|Publikation]] und [[Data citation|Zitation]] von Forschungsdaten als eigenständigem wissenschaftlichen Werk.
 
* Die Dokumentation der korrekten wissenschaftlichen Arbeit entsprechend allgemeiner oder fachspezifischer Auflagen: Die [[Datenarchivierung|Aufbewahrung von Forschungsdaten]], die einer Publikation zugrunde liegen, ist in den 90er Jahren von der DFG als Teil der “guten wissenschaftlichen Praxis” festgeschrieben worden. Insbesondere in der Medizin gibt es eine Reihe von [[Rechtliches|gesetzlichen Auflagen]], die im Umgang mit Forschungsdaten beachtet werden müssen.
 
* Das Hinterlegen der Forschungsdaten, um darauf basierende Entscheidungen und Prozesse nachvollziehen zu können: In zunehmendem Maße beruhen z.B. politische Entscheidungen auf Expertenwissen und Forschungsdaten. Um die Verantwortung für diese Entscheidungen nachvollziehbar zu machen, müssen auch die zugrundeliegenden Forschungsdaten aufbewahrt werden.
 
Darüber hinaus ermöglicht ein gutes Forschungsdatenmanagement eine bessere Forschung. Gerade durch die Verfügbarkeit von großen, gut gepflegten Forschungsdatenbeständen lassen sich Forschungsfragen untersuchen, die sonst nicht bearbeitet werden könnten.

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2015, 13:59 Uhr

Moderne Forschung beruht in zunehmendem Maße auf digitalen Forschungsdaten. Das Spektrum reicht von Messwerten, die einzeln im Rahmen wissenschaftlicher Feldarbeit erhoben und in Tabellenkalkulationen eingegeben werden, über semantisch ausgezeichnete Textkorpora bis hin zu der massiven Datenproduktion von Großforschungsinstrumenten wie den neusten Sequenzierern, Teleskopen oder Teilchenbeschleunigern. Allen Arten von Forschungsdaten ist gemeinsam, dass sie mit hohem Aufwand und Kosten hergestellt werden und nicht unkontrolliert verloren gehen sollen. Wichtig ist aber nicht nur, dass die Speicherung der Daten fehlerfrei passiert. Auch die Dokumentation der Daten, die sorgfältige Auswahl der Formate und viele weitere Aufgaben sind unverzichtbar, damit die Daten sowohl technisch als auch inhaltlich verstehbar und nutzbar bleiben.


Im Allgemeinen lassen sich folgende Gründe für die Notwendigkeit von Forschungsdatenmanagement aufführen:

  • Als Arbeitskopie für die unmittelbare Forschung durch die Forschenden: Insbesondere in Forschungsgruppen müssen einige Standards festgelegt werden, damit die Daten von allen Beteiligten effizient genutzt werden können.
  • Die Nachnutzung der Forschungsdaten durch andere Wissenschaftler: Forschungsdaten haben oftmals einen bleibenden Wert und können die Grundlage der Forschung für Vorhaben außerhalb des ursprünglichen Erzeugungskontextes bilden. Es gibt einen zunehmenden Trend zur Publikation und Zitation von Forschungsdaten als eigenständigem wissenschaftlichen Werk.
  • Die Dokumentation der korrekten wissenschaftlichen Arbeit entsprechend allgemeiner oder fachspezifischer Auflagen: Die Aufbewahrung von Forschungsdaten, die einer Publikation zugrunde liegen, ist in den 90er Jahren von der DFG als Teil der “guten wissenschaftlichen Praxis” festgeschrieben worden. Insbesondere in der Medizin gibt es eine Reihe von gesetzlichen Auflagen, die im Umgang mit Forschungsdaten beachtet werden müssen.
  • Das Hinterlegen der Forschungsdaten, um darauf basierende Entscheidungen und Prozesse nachvollziehen zu können: In zunehmendem Maße beruhen z.B. politische Entscheidungen auf Expertenwissen und Forschungsdaten. Um die Verantwortung für diese Entscheidungen nachvollziehbar zu machen, müssen auch die zugrundeliegenden Forschungsdaten aufbewahrt werden.

Darüber hinaus ermöglicht ein gutes Forschungsdatenmanagement eine bessere Forschung. Gerade durch die Verfügbarkeit von großen, gut gepflegten Forschungsdatenbeständen lassen sich Forschungsfragen untersuchen, die sonst nicht bearbeitet werden könnten.