VFU soeb 3: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Virtuelle Forschungsumgebung für die sozioökonomische Berichterstattung''' | |||
== Projektbeschreibung == | |||
=== Förderung und Partner === | |||
Das Verbundprojekt „Virtuelle Forschungsumgebung für die sozioökonomische Berichterstattung“ (VFU soeb 3) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch den Projektträger im DLR (Arbeitsbereich Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit) in Bonn betreut. Die Umsetzungsphase begann im Juni 2012 und dauert bis Ende Juni 2014. Das Projekt stützte sich auf konzeptionelle Vorarbeiten aus dem Teilprojekt „Kollaborative Datenauswertung und Virtuelle Arbeitsumgebung“ im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „Dritter Bericht zur sozioökonomischen Entwicklung Deutschlands – Durchführung einer Konzeptphase“. | |||
Bei der Entwicklung der Virtuellen Forschungsumgebung kooperierte das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V. in einem interdisziplinären Projektverbund mit GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V. (Mannheim), der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG), dem Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit (Nürnberg) im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (FDZ-IAB), der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts (ausführende Stelle: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB)), den Forschungsdatenzentren der Rentenversicherung (FDZ-RV) und des Sozioökonomischen Panels (FDZ-SOEP), sowie der D-Grid gGmbH. | |||
=== Ziele === | |||
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Ziel des Projekts VFU soeb 3 ist die Entwicklung des Prototyps einer Virtuellen Forschungsumgebung, die die Zusammenarbeit räumlich verteilter wissenschaftlicher Einrichtungen in Verbundprojekten unterstützt. Hierbei geht es insbesondere um die kollaborative Nutzung sozialwissenschaftlicher Mikrodaten über die gesamte wissenschaftliche Leistungs-kette, vom Datenzugang bis hin zur Archivierung von Forschungsergebnissen. | Ziel des Projekts VFU soeb 3 ist die Entwicklung des Prototyps einer Virtuellen Forschungsumgebung, die die Zusammenarbeit räumlich verteilter wissenschaftlicher Einrichtungen in Verbundprojekten unterstützt. Hierbei geht es insbesondere um die kollaborative Nutzung sozialwissenschaftlicher Mikrodaten über die gesamte wissenschaftliche Leistungs-kette, vom Datenzugang bis hin zur Archivierung von Forschungsergebnissen. | ||
Virtuelle Forschungsumgebungen können nur forschungsnah und projekt- oder community-spezifisch entwickelt werden. Da die Entwicklung einer „generischen“ Virtuellen Forschungsumgebung für die quantitativ-empirisch arbeitenden Sozialwissenschaften ohne den Anwendungsbezug konkreter Forschungsvorhaben nicht möglich ist, sollen Infrastrukturentwicklung und fachwissenschaftliche Forschung auf neue Weise projektförmig verknüpft werden. Das dritte Verbundvorhaben „Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland“ (soeb 3) dient für die projektbezogene, forschungsnahe Entwicklung der VFU als Anwendungsfall. | Virtuelle Forschungsumgebungen können nur forschungsnah und projekt- oder community-spezifisch entwickelt werden. Da die Entwicklung einer „generischen“ Virtuellen Forschungsumgebung für die quantitativ-empirisch arbeitenden Sozialwissenschaften ohne den Anwendungsbezug konkreter Forschungsvorhaben nicht möglich ist, sollen Infrastrukturentwicklung und fachwissenschaftliche Forschung auf neue Weise projektförmig verknüpft werden. Das dritte Verbundvorhaben „Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland“ (soeb 3) dient für die projektbezogene, forschungsnahe Entwicklung der VFU als Anwendungsfall. | ||
== Vorgehen == | |||
=== Vorgehen === | |||
In der Einführungs- und Entwicklungsphase von 25 Monaten sollte ein VFU-Portal entstehen, das mit ersten kollaborativen Werkzeugen in der Forschungspraxis erprobt und einsetzbar ist. Die Gesamtkoordination des Projekts lag beim SOFI und wird von Dr. Peter Bartelheimer als Projektleiter und Sarah Cronjäger betreut. In Zusammenarbeit mit Dr. Tanja Schmidt werden auf der sozialwissenschaftlichen Seite die fachwissenschaftlichen Anforderungen an eine VFU spezifiziert und Nutzungsstudien für die entwickelten Komponenten der VFU konzipiert und durchgeführt. | In der Einführungs- und Entwicklungsphase von 25 Monaten sollte ein VFU-Portal entstehen, das mit ersten kollaborativen Werkzeugen in der Forschungspraxis erprobt und einsetzbar ist. Die Gesamtkoordination des Projekts lag beim SOFI und wird von Dr. Peter Bartelheimer als Projektleiter und Sarah Cronjäger betreut. In Zusammenarbeit mit Dr. Tanja Schmidt werden auf der sozialwissenschaftlichen Seite die fachwissenschaftlichen Anforderungen an eine VFU spezifiziert und Nutzungsstudien für die entwickelten Komponenten der VFU konzipiert und durchgeführt. | ||
Auf der informationstechnologischen Seite moderieren Dr. Heike Neuroth und Timo Gnadt von der SUB unter Beteiligung von Prof. Dr. Uwe Schwiegelshohn von der D-Grid gGmbH eine technische Arbeitsgruppe, in der die Entwicklungsarbeit zwischen den beteiligten IT-Einrichtungen unter Einbeziehung der FDZ an einer gemeinsamen Architektur ausgerichtet wird. | Auf der informationstechnologischen Seite moderieren Dr. Heike Neuroth und Timo Gnadt von der SUB unter Beteiligung von Prof. Dr. Uwe Schwiegelshohn von der D-Grid gGmbH eine technische Arbeitsgruppe, in der die Entwicklungsarbeit zwischen den beteiligten IT-Einrichtungen unter Einbeziehung der FDZ an einer gemeinsamen Architektur ausgerichtet wird. | ||
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Eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung einer gemeinsamen Arbeitsumgebung besteht darin, dass die Daten anhand von Metadaten gut beschrieben werden. Bei der GESIS werden unter Leitung von Uwe Jensen die Metadatenelemente definiert, die in der VFU benötigt werden. Die Beziehungen der Metadatenelemente, die von den vertretenen FDZ verwendet und eingebracht werden, zu bestehenden Metadatenstandards werden geprüft und festgelegt. Ein Metadatenschema für die VFU wird spezifiziert. Die Metadatenverwaltung der VFU ist an den Standard der Data Documentation Initiative (DDI) angepasst, der sich für Forschungsdaten international etabliert hat. Neben der Entwicklung eines Metadatenschemas werden bei der GESIS unter Leitung von Dr. Brigitte Mathiak und Wolfgang Zenk-Möltgen die kollaborativen IT-Werkzeuge, insbesondere die Syntax- und Metadateneditoren, entwickelt. | Eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung einer gemeinsamen Arbeitsumgebung besteht darin, dass die Daten anhand von Metadaten gut beschrieben werden. Bei der GESIS werden unter Leitung von Uwe Jensen die Metadatenelemente definiert, die in der VFU benötigt werden. Die Beziehungen der Metadatenelemente, die von den vertretenen FDZ verwendet und eingebracht werden, zu bestehenden Metadatenstandards werden geprüft und festgelegt. Ein Metadatenschema für die VFU wird spezifiziert. Die Metadatenverwaltung der VFU ist an den Standard der Data Documentation Initiative (DDI) angepasst, der sich für Forschungsdaten international etabliert hat. Neben der Entwicklung eines Metadatenschemas werden bei der GESIS unter Leitung von Dr. Brigitte Mathiak und Wolfgang Zenk-Möltgen die kollaborativen IT-Werkzeuge, insbesondere die Syntax- und Metadateneditoren, entwickelt. | ||
Die beteiligten Forschungsdatenzentren, wie das FDZ der BA im IAB (Stefan Bender, David Schiller), das FDZ-SOEP (Dr. Jan Goebel) und das FDZ-RV (Dr. Michael Stegmann, Tatjana Mika) spezifizieren die technischen Schnittstellen des VFU-Portals zu ihren Datenbeständen und IT-Verfahren und bringen sowohl Forschungsdaten als auch Daten- und Metadatenkompetenzen in die gemeinsame Entwicklungsarbeit ein. Sie spezifizieren die datenschutzrechtlichen Anforderungen an die VFU und die technischen Voraussetzungen für Microdata Access (Scientific Use Files, Remote Data Execution/Access, FDZ in FDZ [PFiF]). Sie stehen in der Mitte zwischen fachwissenschaftlichen Anforderungen und Wissenstechnologien. | Die beteiligten Forschungsdatenzentren, wie das FDZ der BA im IAB (Stefan Bender, David Schiller), das FDZ-SOEP (Dr. Jan Goebel) und das FDZ-RV (Dr. Michael Stegmann, Tatjana Mika) spezifizieren die technischen Schnittstellen des VFU-Portals zu ihren Datenbeständen und IT-Verfahren und bringen sowohl Forschungsdaten als auch Daten- und Metadatenkompetenzen in die gemeinsame Entwicklungsarbeit ein. Sie spezifizieren die datenschutzrechtlichen Anforderungen an die VFU und die technischen Voraussetzungen für Microdata Access (Scientific Use Files, Remote Data Execution/Access, FDZ in FDZ [PFiF]). Sie stehen in der Mitte zwischen fachwissenschaftlichen Anforderungen und Wissenstechnologien. | ||
== Ausblick == | |||
=== Ausblick === | |||
Mit der Förderung des Projekts will das BMBF einen Beitrag zur Unterstützung der Sozial- und der Wirtschaftswissenschaften leisten. Das Projekt soll die Erfolgsaussichten für neue Zugangswege zu Mikrodaten in Dateneinrichtungen verbessern und Lösungen für deren Unterstützung in einer VFU skizzieren. Entwicklungsaufgaben für eine insbesondere um Werkzeuge für Remote Access erweiterte Version der VFU, für die aufgrund der Projekter-gebnisse eine Erfolgsaussicht besteht, sollen spezifiziert werden. Ziel des Projekts ist es, über den Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung hinaus Lösungen von allgemeiner Bedeutung für die quantitativ-empirisch forschenden Sozialwissenschaften zu erarbeiten. Im Erfolgsfall soll die VFU künftig allen Nutzerinnen und Nutzern der Dateninfrastruktur im Rahmen des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten angeboten werden können. | Mit der Förderung des Projekts will das BMBF einen Beitrag zur Unterstützung der Sozial- und der Wirtschaftswissenschaften leisten. Das Projekt soll die Erfolgsaussichten für neue Zugangswege zu Mikrodaten in Dateneinrichtungen verbessern und Lösungen für deren Unterstützung in einer VFU skizzieren. Entwicklungsaufgaben für eine insbesondere um Werkzeuge für Remote Access erweiterte Version der VFU, für die aufgrund der Projekter-gebnisse eine Erfolgsaussicht besteht, sollen spezifiziert werden. Ziel des Projekts ist es, über den Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung hinaus Lösungen von allgemeiner Bedeutung für die quantitativ-empirisch forschenden Sozialwissenschaften zu erarbeiten. Im Erfolgsfall soll die VFU künftig allen Nutzerinnen und Nutzern der Dateninfrastruktur im Rahmen des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten angeboten werden können. | ||
== Kontakt == | === Kontakt === | ||
Dr. Peter Bartelheimer, Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität, Friedländer Weg 31, 7085 Göttingen, Tel. +49 551 52205-51; Fax +49 551 5220588,<br/> E-Mail: peter.bartelheimer@sofi.uni-goettingen.de<br/> | Dr. Peter Bartelheimer, Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität, Friedländer Weg 31, 7085 Göttingen, Tel. +49 551 52205-51; Fax +49 551 5220588,<br/> E-Mail: peter.bartelheimer@sofi.uni-goettingen.de<br/> | ||
Sarah Cronjäger, M.A., Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität, Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen, Tel.: +49 551 52205-38<br/> | Sarah Cronjäger, M.A., Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität, Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen, Tel.: +49 551 52205-38<br/> | ||
E-Mail: Sarah.Cronjaeger@sofi.uni-goettingen.de | E-Mail: Sarah.Cronjaeger@sofi.uni-goettingen.de | ||
[[Kategorie:Projekte]] | [[Kategorie:Projekte]] |
Aktuelle Version vom 11. Mai 2015, 14:29 Uhr
Projekt VFU soeb 3 Virtuelle Forschungsumgebung für die sozioökonomische Berichterstattung (VFU soeb 3) | |
Zeitraum: | Juni 2012 bis Juni 2014 |
Beteiligt: | Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V. Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit (Nürnberg) im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (FDZ-IAB) Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts (ausführende Stelle: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB)) Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung (FDZ-RV) Forschungsdatenzentrum Sozio-oekonomisches Panel (FDZ-SOEP) D-Grid gGmbH |
gefördert von: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Website: | Projekt-Webseiten |
Virtuelle Forschungsumgebung für die sozioökonomische Berichterstattung
Projektbeschreibung
Förderung und Partner
Das Verbundprojekt „Virtuelle Forschungsumgebung für die sozioökonomische Berichterstattung“ (VFU soeb 3) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch den Projektträger im DLR (Arbeitsbereich Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit) in Bonn betreut. Die Umsetzungsphase begann im Juni 2012 und dauert bis Ende Juni 2014. Das Projekt stützte sich auf konzeptionelle Vorarbeiten aus dem Teilprojekt „Kollaborative Datenauswertung und Virtuelle Arbeitsumgebung“ im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „Dritter Bericht zur sozioökonomischen Entwicklung Deutschlands – Durchführung einer Konzeptphase“. Bei der Entwicklung der Virtuellen Forschungsumgebung kooperierte das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V. in einem interdisziplinären Projektverbund mit GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V. (Mannheim), der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG), dem Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit (Nürnberg) im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (FDZ-IAB), der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts (ausführende Stelle: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB)), den Forschungsdatenzentren der Rentenversicherung (FDZ-RV) und des Sozioökonomischen Panels (FDZ-SOEP), sowie der D-Grid gGmbH.
Ziele
Ziel des Projekts VFU soeb 3 ist die Entwicklung des Prototyps einer Virtuellen Forschungsumgebung, die die Zusammenarbeit räumlich verteilter wissenschaftlicher Einrichtungen in Verbundprojekten unterstützt. Hierbei geht es insbesondere um die kollaborative Nutzung sozialwissenschaftlicher Mikrodaten über die gesamte wissenschaftliche Leistungs-kette, vom Datenzugang bis hin zur Archivierung von Forschungsergebnissen. Virtuelle Forschungsumgebungen können nur forschungsnah und projekt- oder community-spezifisch entwickelt werden. Da die Entwicklung einer „generischen“ Virtuellen Forschungsumgebung für die quantitativ-empirisch arbeitenden Sozialwissenschaften ohne den Anwendungsbezug konkreter Forschungsvorhaben nicht möglich ist, sollen Infrastrukturentwicklung und fachwissenschaftliche Forschung auf neue Weise projektförmig verknüpft werden. Das dritte Verbundvorhaben „Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland“ (soeb 3) dient für die projektbezogene, forschungsnahe Entwicklung der VFU als Anwendungsfall.
Vorgehen
In der Einführungs- und Entwicklungsphase von 25 Monaten sollte ein VFU-Portal entstehen, das mit ersten kollaborativen Werkzeugen in der Forschungspraxis erprobt und einsetzbar ist. Die Gesamtkoordination des Projekts lag beim SOFI und wird von Dr. Peter Bartelheimer als Projektleiter und Sarah Cronjäger betreut. In Zusammenarbeit mit Dr. Tanja Schmidt werden auf der sozialwissenschaftlichen Seite die fachwissenschaftlichen Anforderungen an eine VFU spezifiziert und Nutzungsstudien für die entwickelten Komponenten der VFU konzipiert und durchgeführt. Auf der informationstechnologischen Seite moderieren Dr. Heike Neuroth und Timo Gnadt von der SUB unter Beteiligung von Prof. Dr. Uwe Schwiegelshohn von der D-Grid gGmbH eine technische Arbeitsgruppe, in der die Entwicklungsarbeit zwischen den beteiligten IT-Einrichtungen unter Einbeziehung der FDZ an einer gemeinsamen Architektur ausgerichtet wird. Unter Leitung von Prof. Dr. Ramin Yahyapour und Dr. Philipp Wieder haben Dr. Christian Boehme, Christof Pohl und weitere Mitarbeiter von der GWDG federführend die Entwicklung des VFU-Portals und des Hostings sowie die Integration der Middleware übernommen. Es soll eine prototypische Implementierung eines zentralen Portals für die VFU vorgenommen werden mit rollenbasierter Authentifizierung und Autorisierung. Unter einer gemeinsamen Oberfläche integriert das Portal die Entwicklungen der GESIS (siehe unten) und weitere Werkzeuge zur Kollaboration wie Forum, eigenes Wiki, Dateiverwaltung, Terminkalender, Ankündigungs- und Absprachenportlet, Informationsportlet zur Planung von Teilnahmen an externen Tagungen, Publikationsportlet zur Dokumentation von Teilnahmen an externen Tagungen und geplanten und realisierten Veröffentlichungen sowie – vermittels der Middleware – die Speicherung und das Durchsuchen von Metadaten. Die Datenverwaltung soll schwerpunktmäßig die Archivierung, Dokumentation und Nachnutzung bzw. kollaborative Nutzung von Auswertungssyntax unterstützen. Neben Syntaxdateien und (freigegebenen) Forschungsdaten werden über sie auch alle anderen Dateiarten, etwa Outputdateien, Tabellen- oder Textdokumente, formatunabhängig abgelegt und mittels Inhaltssuche wie über Metadaten auffindbar verwaltet werden. Es soll möglich sein, im Rahmen der bestehenden Nutzungsberechtigungen logische Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Datenarten (z.B. zwischen Syntax und Forschungsdaten) herzustellen. Eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung einer gemeinsamen Arbeitsumgebung besteht darin, dass die Daten anhand von Metadaten gut beschrieben werden. Bei der GESIS werden unter Leitung von Uwe Jensen die Metadatenelemente definiert, die in der VFU benötigt werden. Die Beziehungen der Metadatenelemente, die von den vertretenen FDZ verwendet und eingebracht werden, zu bestehenden Metadatenstandards werden geprüft und festgelegt. Ein Metadatenschema für die VFU wird spezifiziert. Die Metadatenverwaltung der VFU ist an den Standard der Data Documentation Initiative (DDI) angepasst, der sich für Forschungsdaten international etabliert hat. Neben der Entwicklung eines Metadatenschemas werden bei der GESIS unter Leitung von Dr. Brigitte Mathiak und Wolfgang Zenk-Möltgen die kollaborativen IT-Werkzeuge, insbesondere die Syntax- und Metadateneditoren, entwickelt. Die beteiligten Forschungsdatenzentren, wie das FDZ der BA im IAB (Stefan Bender, David Schiller), das FDZ-SOEP (Dr. Jan Goebel) und das FDZ-RV (Dr. Michael Stegmann, Tatjana Mika) spezifizieren die technischen Schnittstellen des VFU-Portals zu ihren Datenbeständen und IT-Verfahren und bringen sowohl Forschungsdaten als auch Daten- und Metadatenkompetenzen in die gemeinsame Entwicklungsarbeit ein. Sie spezifizieren die datenschutzrechtlichen Anforderungen an die VFU und die technischen Voraussetzungen für Microdata Access (Scientific Use Files, Remote Data Execution/Access, FDZ in FDZ [PFiF]). Sie stehen in der Mitte zwischen fachwissenschaftlichen Anforderungen und Wissenstechnologien.
Ausblick
Mit der Förderung des Projekts will das BMBF einen Beitrag zur Unterstützung der Sozial- und der Wirtschaftswissenschaften leisten. Das Projekt soll die Erfolgsaussichten für neue Zugangswege zu Mikrodaten in Dateneinrichtungen verbessern und Lösungen für deren Unterstützung in einer VFU skizzieren. Entwicklungsaufgaben für eine insbesondere um Werkzeuge für Remote Access erweiterte Version der VFU, für die aufgrund der Projekter-gebnisse eine Erfolgsaussicht besteht, sollen spezifiziert werden. Ziel des Projekts ist es, über den Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung hinaus Lösungen von allgemeiner Bedeutung für die quantitativ-empirisch forschenden Sozialwissenschaften zu erarbeiten. Im Erfolgsfall soll die VFU künftig allen Nutzerinnen und Nutzern der Dateninfrastruktur im Rahmen des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten angeboten werden können.
Kontakt
Dr. Peter Bartelheimer, Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität, Friedländer Weg 31, 7085 Göttingen, Tel. +49 551 52205-51; Fax +49 551 5220588,
E-Mail: peter.bartelheimer@sofi.uni-goettingen.de
Sarah Cronjäger, M.A., Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August-Universität, Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen, Tel.: +49 551 52205-38
E-Mail: Sarah.Cronjaeger@sofi.uni-goettingen.de